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Buchpräsentation „Tü-Tü und Zack-Zack“

Die fast vergessenen Karrieren von Wilhelm Bendow und Hubert von Meyerinck

Lesung & Gespräch
Buchcover „Tü-Tü und Zack-Zack“ von Matthias Gerschwitz
Buchcover „Tü-Tü und Zack-Zack“
15.11.23
17:00 Uhr

„Tü-Tü und Zack-Zack“ – ein Buch über die fast vergessenen Schauspieler und Kabarettisten Wilhelm Bendow (1884–1950) und Hubert von Meyerinck (1896–1971). Während man Meyerinck vielleicht noch an seiner polierten Glatze erkennt und an Filme wie „Das Wirtshaus im Spessart“, „Ein Mann geht durch die Wand“ oder „Eins Zwei Drei“ denkt, ist die Erinnerung an Wilhelm Bendow kaum noch präsent … wären da nicht Sätze wie „Ja, wo laufen sie denn?“ und „Aaaach, ist der Rasen schön grün!“ aus dem Loriot-Cartoon „Auf der Rennbahn". Denn Wilhelm Bendow ist Autor und Stimme dieses Sketches, der schon 1925 zum ersten Mal auf Schallplatte gepresst wurde.

Wer waren Wilhelm Bendow und Hubert von Meyerinck?

Dieser Frage hat sich jetzt Matthias Gerschwitz gewidmet. Der filmaffine Autor wuchs in Solingen-Wald zwischen zwei Kinos auf und arbeitete einige Jahre lang für die Bavaria Film‐Pressestelle sowie in gleicher Funktion für den Deutschen Filmpreis. Seit 2018 schreibt er hintergründige und lesenswerte Texte für die Programmhefte der Eutiner Festspiele. Mit „Tü‐Tü und Zack‐Zack“ erinnert er an zwei ungewöhnliche und doch für ihre Zeit typische Künstler, die zwischen Kaiserzeit und Bundesrepublik vom Publikum wegen ihres Humors, ihrer Komik, ihren Persiflagen und ihrem Witz geliebt wurden.

Wilhelm Bendow gilt als Galionsfigur des Spiels mit den Geschlechterrollen, Hubert von Meyerinck ist mit unzähligen Nebenrollen auf der Bühne und in mehr als 300 Filmen ein ungekrönter König der zweiten Reihe. Sie waren nie Stars im heutigen Sinne, drückten aber ihrer Zeit ihren Stempel auf, und haben insbesondere im kulturellen Trubel der 1920er Jahre, aber auch noch später, viel mehr als nur verwehte Spuren hinterlassen. Beide standen aufgrund ihrer Homosexualität unter den Nationalsozialisten unter Beobachtung, scheuten aber selten Schlagfertigkeit. Trotzdem hielten die obersten Vertreter des Regimes sie für „gottbegnadet“.

Eine Buchpräsentation als Zeitreise

Gerschwitz entführt die Besucher mit Hilfe von Filmausschnitten, Tondokumenten, Fotos und zeitgenössischen Texten in die bewegten Karrieren einer bewegten Zeit. Zugleich zeichnet er ein Bild der reichhaltigen Kulturlandschaft der liberalen Weimarer Republik und ihren Untergang durch die Machtübernahme einer Ideologie, die Vielfalt ablehnte, unterband, bekämpfte und auch vor Mord nicht zurückschreckte. Dabei wird deutlich, dass kulturelle Vielfalt auch in unserer modernen Gesellschaft verwundbar, verletzlich und fragil ist.

Der in Berlin lebende Autor kommt auf Einladung des Förderkreises des Zentrums für verfolgte Künste. Im Anschluss an die Präsentation ist Raum für Gespräche und Austausch.

Matthias Gerschwitz
Matthias Gerschwitz
Matthias Gerschwitz

Material

Pressespiegel

Aktuelles

12.3.23
30.12.23

Wechselausstellung

:

Toni Ebel 1881–1961

Malerin – eine Spurensuche

Toni Ebel gilt als eine der Vorreiter:innen in der Repräsentation von trans* Identitäten in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Sie ging mutig und selbstbestimmt ihren Weg.

Posterausstellung „Now You See Me Moria“
8.10.23

Vernissage

:

Ausstellungs-Eröffnung und Podiumsgespräch Flucht-Kunst-Empowerment

Auftaktveranstaltung zur Woche der seelischen Gesundheit

Zur Woche der seelischen Gesundheit in Solingen zeigt das Zentrum für verfolgte Künste die Poster-Ausstellung „Now You See Me Moria“ über das Leben im ehemaligen Camp Moria auf Lesbos.

Reproduktionen verschollener Gemälde von Toni Ebel, darunter ein Selbstportrait (oben Mitte). Foto: Daniela Tobias
8.10.23

Führung

:

Öffentliche Sonntagsführung zu „Toni Ebel 1881-1961“

Auf den Spuren einer Vorreiter:in in der Repräsentation von trans* Identitäten

Die von der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft konzipierte Ausstellung gibt im Zentrum für verfolgte Künste ausführliche Einblicke in Leben, Werk und Wirken Toni Ebels.