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Dauerausstellung

In der Dauerausstellung des Museums Zentrum für verfolgte Künste lassen sich verschollene, verloren geglaubte und kaum berücksichtigte Kunstwerke, Geschichten und Schicksale aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts entdecken. Die Sammlung der Bürgerstiftung für verfolgte Künste – Else-Lasker-Schüler-Zentrum – Kunstsammlung Gerhard Schneider enthält gattungsübergreifende Werke von Künstler:innen, deren Entfaltungsmöglichkeiten und Werke durch Kriege, Diktaturen des letzten Jahrhunderts und totalitären Regime bis in die Gegenwart hinein blockiert, verhindert oder vernichtet wurden.

Besonderen Schwerpunkt bildet das Schaffen von Künstler:innen, die zwischen 1933 und 1945 nationalsozialistisch verfolgt wurden. Mit den Zeichnungen und Bildcollagen Else Lasker-Schülers befinden sich Kunstwerke in der Sammlung, die lange Zeit nahezu in Vergessenheit geraten sind. Ein Schicksal, das viele Künstler:innen nach 1945 erlebten und anhand unterschiedlicher Akteur:innen in unserer Dauerausstellung thematisiert wird. Lagerzeichnungen wie die von Carl Rabus, Leo Breuer und Eric Isenburger und deren Geschichten zeugen von dem damals erlebten Leid aber auch von künstlerischer Selbstermächtigung und Strategien des Überlebens. Andere Werke in der Sammlung erzählen vom Leben im Exil oder von künstlerischem Widerstand wie jene von Erich Mühsam, Ernst Toller, Irmgard Keun, Hugo Sonnenschein oder Mascha Kaléko. Eine Sammlung zeitgenössischer Werke zum Thema Flucht, Verfolgung und Widerstand verdeutlicht die Aktualität des Themas. Neben dem Bewahren, Erhalten, Vermitteln und Ausstellen ist die Forschung ein Schwerpunkt unserer Arbeit.

Entdeckte Moderne – Die Kunstsammlung

Ein Großteil der Kunstwerke aus der Bürgerstiftung stammen aus der Sammlung von Dr. Gerhard Schneider. Übergreifendes Thema des Sammlungsbestandes sind die Kunstentwicklungen Deutschlands in den Jahren von 1910 bis etwa 1945. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ist, vor allem für das Gebiet der DDR, bis in die 1980er Jahre hinein mit einer Reihe repräsentativer Beispiele vertreten.

Die bis heute von dem Sammler zusammengetragenen etwa 10.000 Werke sind „künstlerische Bilddokumente zum Zeitgeschehen des 20. Jahrhunderts“. Diese spiegeln paradigmatisch ihre Zeit: vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges über die nachfolgende Revolution, die gesellschaftlichen Spannungen der 1920er und frühen 1930er Jahre über die Gräuel des Naziregimes und den Zweiten Weltkrieg bis hin zu den Folgen der Teilung Deutschlands und die Kunst in der DDR.

Nach 1945 war die jüngere Generation der Moderne der Weimarer Republik, die etwa zwischen 1890 und 1910 Geborenen, überwiegend in Vergessenheit geraten. Der Sammler Gerhard Schneider ist dieser vergessenen Moderne nachgegangen und hat Kunstwerke und Lebensschicksale wieder ans Licht der Öffentlichkeit gebracht. Die ab 1999 zur Sammlung erschienenen Kataloge stellen eine Fülle bislang verschollener Kunstwerke vor.

Himmel und Hölle zwischen 1918 und 1989

Die Literatursammlung Jürgen Serke

Die Literatursammlung der Bürgerstiftung für verfolgte Künste – Else Lasker-Schüler Zentrum – Kunstsammlung Gerhard Schneider vereint Schriftsteller:innen, die Widerstand geleistet haben gegen Diktaturen des 20. Jahrhunderts — zusammengetragen und wiederentdeckt vom Journalisten und Autoren Jürgen Serke. Anfangs, Ende der 1960er-Jahre, noch als private Faszination, wurde das Engagement für den künstlerischen Widerstand gegen das NS-Regime und den Kommunismus zu einer Berufung. Mit seinem Buch „Die verbrannten Dichter“ (1977) leitete Jürgen Serke in der Bundesrepublik Deutschland die Wiederentdeckung jener Autor:innen ein, deren Werke 1933 in Berlin von den Nazis verbrannt wurden. Sein Buchtitel wurde zum Gattungsbegriff für ein ganzes Literaturgenre.

2008 wurde die Literatursammlung Jürgen Serkes von der Else-Lasker-Schüler Stiftung übernommen und wird unter dem Titel „Himmel und Hölle zwischen 1918 und 1989. Die verbrannten Dichter“ als ständige Ausstellung im Museum Zentrum für verfolgte Künste gezeigt. Die hier versammelten Objekte, Bücher und Fotos hat Jürgen Serke während seiner Recherchen zusammengetragen und so für unser Entdeckungsmuseum eine Literatur- und Kulturgeschichte jenseits des Kanons der Schulbücher geschaffen.

Aktuelles

Armin Alfermann, Foto: Uli Preuss
7.5.24
8.9.24

Wechselausstellung

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Spuren in Stein – Jüdische Friedhöfe am Niederrhein

Ausstellung zum 100. Geburtstag des Fotografen Armin Alfermann

Das Museum Zentrum für verfolgte Künste zeigt vom 7. Mai bis 8. September 2024 die Fotoserie "Spuren in Stein" von Armin Alfermann über die jüdischen Friedhöfe am Niederrhein.

Carl Rabus, Selbst in Spiegelscherbe, 1943, Öl auf Leinwand, Foto: Daniela Tobias © Bürgerstiftung für verfolgte Künste – Else-Lasker-Schüler-Zentrum – Kunstsammlung Gerhard Schneider
28.4.24

Führung

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Öffentliche Sonntagsführung in der Dauerausstellung

Eine Entdeckungsreise durch unsere Sammlung

Im Zentrum für verfolgte Künste können Sie Künstler:innen entdecken, die über die letzten Jahrzehnte in Vergessenheit geraten sind.

Alles im Blick: Unter Präsident Xi Jinping wurde die Überwachung in China immer stärker ausgebaut. Neue Technologien wie künstliche Intelligenz und Gesichtserkennung erleichtern es der Regierung, die Bevölkerung bis in den Alltag hinein zu kontrollieren. Das Foto zeigt, wie Software zur Gesichtserkennung eingesetzt wird. Es ist aus einem Demonstrationsvideo. © Gilles Sabrié
4.5.24

Vernissage

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Eröffnung der Ausstellung „Keine Freiheit ohne Pressefreiheit

30 Jahre Reporter ohne Grenzen

Das Zentrum für verfolgte Künste und Reporter ohne Grenzen eröffnen am 4. Mai 2024 die Ausstellung „Keine Freiheit ohne Pressefreiheit“